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TATINGER SIND DIE BESTEN IM LAND

TATINGER SIND DIE BESTEN IM LAND

Die Freiwillige Feuerwehr Tating hat geschafft, was noch keiner Wehr in Schleswig-Holstein zuvor gelungen ist: Die Mannschaft um Wehrführer Heinz-Dieter Hecke erlangte die höchste Leistungsbewertung des Landes: den Roten Hahn 5.

"Wi hebbt dat schafft" rief Heinz-Dieter Hecke, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Tating, seinen Kameraden zu, als die Bewertungskommission  verkündete, dass die erforderliche Punktzahl zum Erreichen geschafft war. Damit hat die Wehr als erste in Schleswig-Holstein die höchste Stufe der Leistungsbewertung erreicht.

Die Bewertungskommission, bestehend aus fünf Prüfern aus Schleswig-Holstein begann mit der Besichtigung der Mannschaft, die in Dienstkleidung angetreten war. Nach dem Ordnungsdienst (Marschieren in Formation) hielt der Sicherheitsbeauftragte Ernst-August Martens seinen Vortrag (Vergleich zwischen korrekter und nachlässiger Einsatzkleidung) und getrennt nach Mannschaften, Maschinisten und Führungskräften unterzogen sich diese der theoretischen Befragung durch die Kommission. Danach hieß es "Einsatzkleidung anlegen", und die Bewerter inspizierten derweil Gerätehaus und Fahrzeuge. Das Anlegen der Rettungsknoten klappte gut. Auch das Selbstretten und die Höhenrettung einer verletzten Person fand die Anerkennung.Mehr "Action" gab es bei der technischen Hilfeleistung. Eine Person war unter Baumstämmen eingeklemmt und musste befreit werden. Unter sachkundiger Mitwirkung des DRK-Sanitätszuges aus Witzwort konnte das Opfer schnell aus der Notlage befreit werden.


Höhepunkt einer Abnahme ist die brandschutztechnische Einsatzübung. Vom stellvertretenden Wehrführer Olaf Ibs erhielten die Einsatzkräfte den  Lagebericht unter Hinweis auf Gefahrenmomente des Objekts und dann ging es mit Blaulicht und Sirene zum Einsatzort. Dort "brannte der Schuppen in voller Ausdehnung, eine Person wurde vermisst". Der Atemschutztrupp drang in das verqualmte Gebäude ein, die Wasserversorgung wurde aufgebaut. Plötzliche Lageänderung durch die Kommission: Ausfall der Funkgeräte beim Atemschutztrupp, defektes Standrohr beim Hydranten. Schnell wurde die Wasserversorgung zum nahe gelegenen Teich eingerichtet und die Tragkraftspritze eingesetzt, während ein zweiter Trupp zur Lageerkundung eingesetzt werden musste. Außerdem wurde die Nachalarmierung der Wehren aus Garding und St. Peter-Ording veranlasst. Auch diese Veränderungen stellten die Einsatzleitung vor keine unüberwindbaren Aufgaben - und der Schlusssachverhalt, dass "eine brennende Katze in einer mit Stroh gefüllten Hütte" verschwand, wurde durch den Einsatz des "Hypress-Gerätes", (Kübelspritze mit Pressluft) schnell gelöst. Insgesamt beteiligten sich 30 Feuerwehrmänner und -frauen sowie neun Jugendliche und elf Ehrenmitglieder an der Abnahme.

Die Zeit bis zur Verkündung des Ergebnisses schien nicht zu Enden, es lag eine gewisse Spannung in der Luft, die sich dann in spürbare Erleichterung wandelte, als Peter Bielenberg das Ergebnis mitteilte. Erforderlich waren zum Bestehen 455 Punkte, die jedoch weit übertroffen wurden und damit war es dann perfekt, der fünfte Stern ziert nun das Gerätehaus in Tating. Der Wehrführer erhielt die Urkunde des Landesfeuerwehrverbandes aus der Hand vom Vorstandsmitglied Hauke Ohland überreicht und jeder Teilnehmer an der Bewertung, ob aktiv oder schon in der Ehrenabteilung erhielt Brusttaschenanhänger mit dem Abzeichen des Roten Hahn als äußeres Zeichen. Kreisbrandmeister Christian Albertsen zeigte sich stolz, dass es eine nordfriesische Wehr ist, die sich landesweit als erste dieser Leistungsbewertung stellte.

Amtsvorsteher Albert Pahl zollte den Tatingern großen Respekt. "Die Prüfung wurde mit Bravour gemeistert und zeigt den Idealismus und den Gemeinschaftssinn, denn nur zusammen könne so eine Aufgabe bewältigt werden. Das viele Üben habe sich gelohnt und Tating sei nun von der Leistung her die anerkannteste Wehr in ganz Schleswig-Holstein. Eine fundierte Ausbildung, stetige Weiterbildung und eine gute Kameradschaft sind die Grundlage, Eiderstedt kann stolz auf Tating sein." Dem konnten sich Bürgermeister Hans-Jacob Peters (Tating), Christian Marwig (Tümlauer Koog) und Kreisbrandmeister Christian Albertsen nur anschließen. Mit den Leistungsbewertungen von eins bis fünf machte Tating einen Durchmarsch. Begonnen wurde in 2003 mit der Stufe 1 , es folgten Stufe 2 (2004), Stufe 3 (2005) und Stufe 4 (2006).